Wer kennt nicht das gemeinsame Kochen und Essen mit Freunden. Welche andere Gelegenheit bietet bessere Voraussetzungen, sich gegenseitig kennenzulernen. Es liegt nahe, über diesen Weg auch mit Menschen aus anderen Kulturen ins Gespräch zu kommen. Die Idee des gemeinsamen Kochens mit Flüchtlingen kam daher schon früh auf, als es darum ging, wie „Alt-„ und „Neu-Hannoveraner“ zusammen kommen können.

In den letzten Monaten gab es mehrere durch den „Nachbarschaftskreis für Flüchtlinge in Hannover- Mitte“ initiierte Kochabende. Das Essen aus den jeweiligen Heimatländern der Flüchtlinge stand dabei im Mittelpunkt, mal war der Schwerpunkt arabisch, mal afrikanisch geprägt.

Zwischen zwanzig und dreißig Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft trafen sich in entsprechend geeigneten Küchen, wie zum Beispiel zuletzt mehrere Male in der Küche der Katholischen Familienbildungsstätte Hannover.

Schon das gemeinsame Einkaufen war ein Erlebnis. Statt mit Einkaufzettel und genauen Grammangaben wurde in Kürze scheinbar ziellos eingekauft. Die anfänglichen Sorgen, dass daraus keineswegs ein Essen für dreißig Personen entstehen könnte, waren unbegründet. Jeder wurde mehr als satt und meistens war noch genügend übrig, um daraus für den einen oder die andere am nächsten Tag eine weitere Mahlzeit zu haben.

An dem Abend gab es für jeden etwas zu tun. Die einen schnippelten unter sorgfältiger Anleitung das Gemüse klein – „Bitte noch kleiner, die Gemüsestücke sind zu groß“. Dabei hatte man sich die größte Mühe gegeben, fast Stecknadelkopf große Teile zu produzieren. Wir Deutsche scheinen es eher großformatig zu lieben. Unvergesslich bleibt auch das geduldige Kneten, Formen und Frittieren der wohl weltbesten Falafeln – diese Tätigkeit wurde wohlweislich nicht in deutsche Hände gegeben. So meisterlich hätte dies keiner der „Alt-Hannoveraner“ gekonnt.

An jedem Abend war bislang die Atmosphäre während des Kochens, des Essens und des anschließenden Abwaschens von Kurzweiligkeit geprägt. Gespräche in jeglicher Kreuz- und Querbeziehung sorgten für eine tolle Atmosphäre, so dass die Zeit immer rasend schnell verging.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Institutionen, die uns ihre Küchen zur Verfügung gestellt haben (kath. Familienbildungsstätte in der Calenberger Neustadt) und auch in Zukunft noch stellen werden. Die Termine für die nächsten zwei Kochabende stehen. Wir hoffen auf noch viele weitere Kochvergnügen.

Malte Schubert