Aktuell leben rund 1.200 geduldete Menschen in Hannover. Geduldete Menschen sind ausreisepflichtige Personen, die nicht abgeschoben werden können, oftmals aus guten Gründen. Daher gilt grundsätzlich: Eine geduldete Person ist nicht »illegal« in Deutschland.
Die Dauer einer Duldung ist jeweils abhängig vom Duldungsgrund und dem Ermessen der Ausländerbehörde. Ausbildung und Beschäftigung sind unter bestimmten Voraussetzungen feste Duldungsgründe. Ansonsten wird eine Duldung in der Regel nur für eine kurze Zeit ausgestellt und muss daher regelmäßig verlängert werden. Damit verbunden ist eine teilweise jahrelange Angst vor Abschiebung.
Geduldete Menschen erhalten in den ersten 18 Monaten Sozialleistungen, die niedriger als die Hartz IV-Sätze sind und vom Sozialamt ausgezahlt werden. Während dieser Zeit müssen sie an einem zugewiesenen Ort wohnen. Um arbeiten zu dürfen, muss eine Arbeitserlaubnis bei der Ausländerbehörde beantragt werden.
Darüber hinaus gibt es noch die »Duldung Light«, eine Duldungsform mit scharfen Sanktionen. Unter anderem Menschen, denen vorgeworfen wird, sich nicht ausreichend um ihre Passbeschaffung zu bemühen, wird oft die »Duldung Light« erteilt. Hierbei werden leicht die realen Probleme rund um die Passbeschaffung für die Betroffenen ignoriert. Menschen mit »Duldung Light« erhalten nur noch gekürzte Sozialleistungen, die unter dem verfassungsrechtlich vorgeschriebenen sozio-kulturellen Existenzminimum liegen und nur noch das »nackte Überleben« ermöglichen.
Für geduldete Menschen ist es sehr schwer, einen regulären Aufenthaltsstatus zu erlangen. Die gesetzlichen Hürden der Bleiberechtsregelungen sind sehr hoch und manche Regelungen zu wenig bekannt. Personen mit einer »Duldung Light« haben zusätzlich das Problem, dass sie keine direkte Bleiberechtsregelung für sich geltend machen können. Stattdessen müssen sie zunächst erst wieder eine reguläre Duldung innehaben und die entsprechenden Vorduldungszeiten erfüllen, wobei die Zeiten der »Duldung Light« nicht mit angerechnet werden.
Wer sich näher für diese Problematik interessiert, kann hier weiterlesen.
Wer sich für geduldete Menschen ehrenamtlich engagieren möchte, meldet sich bitte bei mailto:kontakt@nk-mitte.de.
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